Wie denken Sie? Wo befinden Sie Ihre Gedanken gerade? Über das Denken – ich meine über die Gedankenführung gibt es wenig konkrete Aussagen. Es ist vielleicht auch sehr privat. Hier ein konkretes Beispiel wie ich mir meine Gedankenwelt organisiert habe.
Die Gedanken führen ein Eigenleben. Sind Sie Herr Ihrer Gedanken oder die Gedanken Herr über Sie? Mittels Konzentration und Meditationstechniken können Sie die Kontrolle übernehmen.
Der erste Schritt, endlich „Herr im eigenen Haus“ zu werden, ist das Bewusstsein über den Ort Ihrer Gedanken. Wo sind meine Gedanken jetzt eigentlich?
Ich biete Ihnen folgende „Landkarte“ an:
Hier meine Erklärung:
Ich denke immer – meine Gedanken sind immer unterwegs. Letztendlich kann ich meine Gedanken in zwei unterschiedliche Bereiche lenken: in die Realität oder in die Phantasie.
Ich beginne mit dem unteren Teil der Grafik, der Realität.
Ich konzentriere mich dann auf meine Sinne. Was rieche ich? Was schmecke ich, was sehe ich, was spüre ich und was fühle ich mit meiner Haut?
Zur Unterscheidung: Spüren geht für mich nach innen, fühlen eher nach außen.
Ich kann eine Hand auf meiner Schulter fühlen, aber ich spüre einen Schmerz. Ebenso spüre ich Glück, Freude und Angst.
Zu den sechs Sinnen kommen noch zwei Gruppen: Das Handeln und das Atmen. Ich kann meine Gedanken auf mein Tun richten, also auf die Bewegung meiner Hände. Das hat für mich nicht direkt etwas mit Fühlen zu tun. Fühlen ist für mich reaktiv, Handeln ist aktiv.
Ein Sonderfall des aktiven Handelns ist für mich das Atmen. Streng genommen ist es ein Handeln mit der Lunge, aber das der Atem in der Meditation eine herausragende Rolle spielt, ist er für mich eine eigene Kategorie. Müssten Sie ja für sich nicht übernehmen.
Ich kann in einem achtsamen Moment meine Gedanken in eine oder mehreren von diesen 8 Bereichen lenken. Der Großteil meiner Aufmerksamkeit ist natürlich dem Sehen gewidmet.
Im zweiten Teil der Grafik, dem oberen sind meine Gedanken im Bereich der Phantasie.
In aller Regel schweifen die Gedanken ab und verfangen sich im oberen Bereich der Grafik – in der Gedankenwelt der Phantasie. Auch hier kann ich meine Gedanken in einen oder mehreren Bereichen lenken.
Ich kann dabei aus den eigenen Erfahrungen der Vergangenheit, den erlernten Erfahrungen (aus Lesen, Hören oder Sehen) schöpfen oder mir Neues kreieren.
Hier bin ich die meiste Zeit. Die meiste Zeit sehe ich nicht, das, was meine Augen mir liefern, ich schalte mein Gehör ab, ich verwende auch keine Aufmerksamkeit auf das, was ich fühle, spüre oder schmecke – manchmal noch nicht einmal, während ich esse! Wie ist das bei Ihnen?
Mit Hilfe dieser 16 Felder identifiziert man den Ort oder die Orte meiner Gedanken. Die meiste Zeit – so ist das bei mir – befinden wir uns im oberen Bereich, also in unserer Gedankenwelt, in der Phantasie. Und nicht im Hier und Jetzt.
Der untere Teil der Grafik, beschreibt das Sein im „Hier und Jetzt“.
Wer sich hier bewegt, ist „achtsam“.
Interessant ist auch, dass man durch die Kraft der Gedanken im oberen Teil, die Gefühle im unteren Teil manipulieren kann. Beispiel: Denken Sie an eine – fiktive – Ungerechtigkeit, dann werden Sie „sauer“. Im „Hier und Jetzt.“
Wo sind Ihre Gedanken?
Sie können sich das auch ganz praktisch vorstellen: Hamburg (Dank an Google).
Wo befinden Sie sich mit Ihren Gedanken? In Bahrenfeld? In Wandsbek? Oder in Moorburg? Haben Sie sich gar verirrt und wissen gar nicht, wo Sie sind? Finden nicht mehr zurück?
Sinnvoll ist es, regelmäßig wieder an den „Nullpunkt“ zurück zu kehren – in diesem Beispiel: Hafencity.
Wenn Sie in der Lage sind, sich auf Ihre Sinne zu konzentrieren, Ihre Aufmerksamkeit Ihren Augen, Ohren, Ihrer Haut, Ihrer Zunge und Ihrer Nase zu widmen, dann sind Sie im „Hier und Jetzt“.
Das ist zumindest meine Definition davon.
Der Umgang mit seinen Gedanken ist ein wichtiger Baustein der Persönlichkeitsentwicklung. Ein Konzept der systematischen Persönlichkeitsentwicklung finden Sie in meinem Buch: Das ICH-Management.
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