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Mein persönlicher Jahresabschluß 2020

Alle Jahre wieder freue ich mich auf den Silvesterabend und meinen persönlichen Jahresabschluss. Und alle Jahre werde ich nicht müde, andere zu motivieren,

Der persönliche Jahresabschluss ist für mich das Innehalten in einer schnellebigen Welt. Schon wieder ist ein Jahr vorbei. Schon wieder sind die Kinder größer geworden, schon wieder ein paar Falten mehr im Gesicht und schon wieder ein paar Narben mehr in der Seele.persoenlicher-jahresabschluss-2016

Warum ein persönlicher Jahresabschluss?

Wie war das Jahr für mich – war es gut? Was war gut? War ich glücklich? Habe ich etwas falsch gemacht? Was muss ich besser machen? Und: Was waren die Glücksmomente? Was habe ich gelernt? Was hat mich weitergebracht? Und wohin?

Für mich ist der Jahresabschluss auf der einen Seite schmerzhaft und auf der anderen Seite beglückend. Schmerzhaft, weil man immer etwas verliert und immer wieder Fehler macht. Und dann wieder die Erfolge und schönen Momente, die Highlights.

In beiden Fällen ist diese Arbeit reinigend und klärend. Eine wunderbare Hygienearbeit.

Für die Firma selbst hat ein Jahresabschluss viel Gutes:

  1. Klarheit über das Jahresergebnis
  2. Klarheit über die Kosten
  3. Klarheit über die Erfolge
  4. Klarheit über die Misserfolge
  5. Ausbuchung von Verlusten
  6. Startschuss für eine Jahresplanung

Für den Firmen-Jahresabschluss sehen Sie sich genau an, welche Forderungen Sie gegen andere haben und welche Verpflichtungen noch zu leisten sind. Sie analysieren die Forderungen und bewerten diese realistisch. Sie zählen alle im Lager befindlichen Waren und bewerten diese realistisch. Sie realisieren die Verluste und schließen das Jahr ab.

Die Idee, das alte Jahr hinter sich zu lassen und neu zu beginnen, hat „reinigende Wirkung“.

Diese Idee kann man auch auf seine private Welt übertragen.

Wie macht man seinen persönlichen Jahresabschluss?

Nehmen Sie …

  • ein paar Bögen Briefpapier oder
  • ein schönes Notizbuch.
  • Für Freunde der Tastatur gibt es auch eine Datei im Word-Format anhand derer man sich durch das vergangene Jahr hangeln kann. Wie man damit umgeht, finden Sie in einem anderen Blogeintrag.

Ich selbst reserviere mir immer – sehr zum Leidwesen meiner Familie – den Silvesterabend für meinen persönlichen Jahresabschluss. So gehe ich vor:

  1. Ich nehme mir meinen Kalender und blättere diesen Tag für Tag, Woche für Woche noch einmal durch. Ich notiere in meinem Monatsplaner die Highlights und habe dann einen guten Überblick über die Ereignisse des Jahres.
  2. Ich schreibe meine Gedanken zu diesem Jahr auf. Zunächst allgemein, dann detaillierter. Ich berichte mir selbst, was geschehen ist und kommentiere für mich, warum ich was getan habe und warum nicht.
  3. Ich erstelle eine Hit-Liste: Alles, was gut gelaufen ist.
  4. Ich erstelle eine Shit-Liste: Alles, was schlecht gelaufen ist.
  5. Ich erstelle eine Fehler-Liste: Alles, was ich falsch gemacht habe. Mit Kommentaren, in welcher Situation die Fehler gemacht wurden.
  6. Ich mache mir einen Wunschzettel für das neue Jahr. Es ist mehr ein Wunschzettel, als eine Zieleliste. Ziele sind das, was ich selbst in der Hand habe, Wünsche sind das, wozu man auch viel Glück braucht.
  7. Ich vergleiche den Wunschzettel des Vorjahres mit dem, was dann tatsächlich geschehen ist.

Meine Abschlussarbeiten sind für mich sehr wichtig. Ich stelle fest, dass in dem abgeschlossenen Jahr wieder viel geschehen ist. Meist bin ich zufrieden, manchmal musste ich mir aber auch eingestehen, Fehler gemacht zu haben – die besten Voraussetzungen, diese nie wieder zu machen. Ich schließe das alte Jahr sauber ab und habe meinen Kopf frei für das neue Jahr. Zudem ist es wunderbar zu sehen, wie man sich Jahr für Jahr entwickelt. Kein Jahr ist wie das andere.

Das Leben ist zu kurz, um auch nur ein einziges Jahr zu vergessen. Mit einem persönlichen Jahresabschluss schreiben Sie quasi das Buch Ihres Lebens.

17 Fragen und Aktivitäten für einen persönlichen Jahresabschluss:

  1. Was ist in jedem Monat des Jahres geschehen?
  2. Was sind die 5 Highlights des Jahres?
  3. Hit-Liste: Womit bin zufrieden? Gab es Glücksmomente?
  4. Shit-Liste: Was ist schlecht gelaufen?
  5. Was wünsche ich mir für das neue Jahr …
    – in Bezug auf Gesundheit?
    – in Bezug auf die Familie?
    – in Bezug auf finanzielle Sicherheit?
    – in Bezug auf meine Freunde?
    – in Bezug auf meine persönliche Weiterentwicklung?
    – in Bezug auf materielle Dinge?
  6. Was muss ich tun, damit meine Wunschliste Realität wird?
  7. Wie ist meine finanzielle Situation?
    – Wie stehen meine Konten?
    – Welche Verträge habe ich aktuell (Versicherungen, Telefon, Miete, Sparverträge, Krankenversicherung, …)?
  8. Wie ist mein Gesundheitsstatus? (Kondition, Kraft, Dehnung, Ernährung, Gewicht, Augen, Ohren, Zähne, …)
  9. Wer waren meine wichtigsten Freunde in diesem Jahr?
  10. Was waren die wichtigsten Erkenntnisse in diesem Jahr?
  11. Welche Musik habe ich in diesem Jahr gehört?
  12. Welche Bücher habe ich in diesem Jahr gelesen?
  13. Was waren die wichtigsten Anschaffungen in diesem Jahr?
  14. Was waren die weltpolitischen Ereignisse in diesem Jahr?
  15. Was waren die sportlichen Highlights in diesem Jahr?
  16. Was sind derzeit meine größten Sorgen?
  17. Was sind meine größten Hoffnungen?

Wenn Sie dann noch Zeit haben, wären da auch noch ein paar Aufräumarbeiten, die Sinn machen:

  1. Ordnung und Archivierung der Fotos
  2. Archivierung der Kommunikation (Emails und WhatsApp-Threads)
  3. Backup von allen wichtigen Daten auf einer externen Festplatte.
  4. Entrümpelung der Wohnung/des Hauses/des Grundstückes/des Schreibtisches …

Wenn Sie sich für das neue Jahr nicht nur etwas vornehmen wollen, sondern Ihre Vorsätze auch umsetzen wollen, dann sei Ihnen mein Artikel von 2016 ans Herz gelegt.

Ihnen ein gutes, glückliches neues Jahr!

Der Umgang mit sich ist ein wichtiger Baustein der Persönlichkeitsentwicklung. Ein Konzept der systematischen Persönlichkeitsentwicklung finden Sie in meinem Buch: Das ICH-Management.

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